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Stadtentwicklung neu denken – aus Frauensicht
Was für ein gelungener Rahmen für die Wupperfrauen und den Frauenstadtplan: Die Stühle im Foyer des Schauspielhauses haben nicht ausgereicht, so groß war die Resonanz. Das hat auch gezeigt, wie wichtig das Thema ist, und dass es einfach mehr Öffentlichkeit verdient.
Darauf bin ich auch in meiner Rede eingegangen. Denn Stadtentwicklung findet nämlich bisher oftmals nur aus männlicher Perspektive statt. Männern, so die traditionelle Sicht, gehört der öffentliche Raum, Frauen sind für das Private zuständig. So war es und so soll es sein? Von wegen. Stadtentwicklung muss sich ändern.
Der Gleichstellungsbericht der Bundesregierung hat aufgezeigt: Männer sind zum Beispiel viel mehr und weite mit dem Auto unterwegs, Frauen dagegen öfter mit dem ÖPNV. Frauen sind deshalb meine persönlichen Klimaheldinnen. Doch gerade deshalb muss beim Thema Stadtentwicklung auf ihre Bedürfnisse viel mehr eingegangen werden. Wie bewegen sich Frauen in der Stadt? Wie lassen sich die Wegeverbindungen vereinfachen?
Es braucht einen anderen Blick.
Ein schlecht beleuchteter Tunnel mag in den Augen eines Mannes vielleicht nur ärgerlich sein, ein paar Lampen und gut ist. Frauen werden aber oft nicht in die Planungen einbezogen, dabei laufen sie – mehr Licht hin oder her – im Zweifelsfall ohnehin lieber einen Umweg.
Eine Stadt muss geschlechtergerecht sein, für alle Menschen etwas bieten: einen guten ÖPNV, barrierefreie Wege, gut erreichbare Kitas, Schulen und Verwaltungseinheiten; Sport, Kultur, Bildung, Ärzt*innen im nahen Umfeld. Das sollte heute eine Selbstverständlichkeit sein – ist es aber noch längst nicht.
Also auf die Barrikaden gehen und meckern? Nein, aber, liebe Frauen: Stürmt die Verwaltungsposten, engagiert euch in den Bezirksvertretungen, im Rat, diskutiert mit. Wir müssen uns vernetzen. Denn wie erlebt die Stadt bisher die Frauen? Klare Antwort: zu wenig.
Mit den Wupperfrauen – und natürlich auch den Wuppermännern – wollen wir die Stadt sichtbar machen. Deshalb: Viel Erfolg weiterhin für das Projekt. Und wer mitmachen will, ist herzlich eingeladen.